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© BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Ortsverband Rehburg-Loccum - 2023,  aktualisiert: 02.09.2023                            
Die Stadt Rehburg-Loccum ist Eigentümerin, wie wir alle wissen, von größeren Waldflächen. Eine davon mit Eichen-und Buchenbestand, befindet sich in den Rehburger Bergen.
Diese Flächen unterliegen einer forstwirtschaftlichen Nutzung.
In den letzten Jahren konnte man beobachten, dass ein großer Holzeinschlag in den Wintermonaten durchgeführt wurde. Die dicken Stämmen, die am Wegesrand lagen, ließen das Ausmaß erahnen. 
Geht man von 2000 Festmetern aus, so sind es ca. 800 ausgewachsenen Buchen und Eichen, die der Motorsäge in jedem Jahr zum Opfer fielen und dann teilweise bis nach China exportiert wurden.

Aber gerade die dicken Bäume haben auch eine besondere Bedeutung für das Ökosystem.
Eine etwa 100 Jahre alte Buche ist 20 m hoch und hat einen Kronendurchmesser von 12 Metern.
Mit mehr als 600.000 Blättern verzehnfacht sie ihre 120 m² Grundfläche. Durch die Lufträume des Blattgewebes entsteht eine Gesamtoberfläche für den Gasaustausch von ca. 15.000 qm, das entspricht etwa zwei Fußballfeldern.
9.400 l = 18 kg Kohlendioxid verarbeitet dieser Baum an einem Sonnentag. Bei einem Gehalt von 0,03 % Kohlendioxid in der Luft müssen etwa 36.000 cbm Luft durch diese Blätter strömen. In der Luft schwebende Bakterien, Pilzsporen, Staub und andere schädliche Stoffe werden dabei größtenteils ausgefiltert. Gleichzeitig wird die Luft angefeuchtet, denn etwa 400 l Wasser  verbraucht und verdunstet der Baum an demselben Tag. Die 13 kg Sauerstoff, die dabei vom Baum durch die Fotosynthese als Abfallprodukt gebildet werden, decken den Bedarf von etwa 10 Menschen. Außerdem produziert der Baum an diesem Tag 12 kg Zucker, aus dem er alle seine organischen Stoffe aufbaut. Einen Teil speichert er als Stärke, aus einem anderen baut er sein neues Holz. Wenn nun der Baum gefällt wird, weil der städtische Haushalt es so will, so müsste man etwa 2.000 junge Bäume mit einem Kronenvolumen von jeweils 1 qbm pflanzen, wollte man ihn vollwertig ersetzen. Die Kosten dafür dürften etwa 150.000 Euro betragen.

Bei der jährlichen Waldbegehung des Rates wird vom Förster betont, dass nur so viel Holz geschlagen wird, wie auch nachwächst. Das mag rechnerisch ja in Ordnung sein, wenn sämtliche kleinen Bäume mit einbezogen werden. Die großen sind aber doch erst einmal weg.

1992 auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio ist Deutschland dem „Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD Convention on Biological Diversity) völkerrechtlich beigetreten. Diese Verpflichtung setzte die Bundesregierung 2007 mit der Gründung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ NBS in deutsches Recht um.

Ein wichtiges Teilziel der NBS ist es, bis 2020 die natürliche Waldentwicklung auf 5 % der gesamten Waldfläche bzw. 10 % der Waldfläche der öffentlichen Hand in Bund, Ländern und Kommunen zu gewährleisten. Auf dieser Fläche soll die forstwirtschaftliche Nutzung vollständig ruhen.

Der niedersächsische Landwirtschaftsminister (ein Grüner) schreibt auf seiner Homepage: Die Landesregierung wird die nationale Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung unterstützen und beabsichtigt, 10 % der Niedersächsischen Landesforsten einer natürlichen Waldentwicklung zu überlassen. Das entspricht einer Fläche von 335 km². Das 10 % Ziel wollen wir bis 2020 umsetzen. Im Oktober 2015 waren bereits 8 % erreicht.
Die Landesforsten üben eine Vorbildfunktion aus.
Ausdrücklich sind Kommunen, Stiftungen, Verbände, Kirchen und der Privatwald eingeladen, geeignete Wälder zu melden. Weitere Informationen auf der Website.

Die Stadt Rehburg-Loccum sollte sich ebenfalls anschließen.

Für uns sollen drei folgende Ziele gelten.
1. Mitwirkung bei der Erarbeitung der Forsteinrichtung, dem Konzept der Forstbewirtschaftung für die nächsten 10 Jahre.
2. Verringerung des Holzeinschlags bei alten Bäumen auf unter 100 %.
3. Ausweisung eines Naturwaldes mit einer Fläche von 10 %.
Forstwirtschaft